Spreche ich zu leise?
Werden Sie ab und zu gebeten, etwas zu wiederholen, weil Sie nicht verstanden wurden? Wird Ihnen zurückgemeldet, dass Sie leise sprechen und daher z.B. schüchtern wirken? Haben Sie den Eindruck, es fällt Ihnen schwer, lauter und durchsetzungsfähig zu sprechen oder zu rufen? In diesem Artikel erkläre ich Ihnen, wie Sie Ihre Lautstärke beim Sprechen regulieren können, so dass Ihre Stimme problemlos einen Raum füllen kann.
Personen, die leise sprechen, wirken oftmals unsicher.
Wenn wir angemessen laut sprechen, wird das von unseren Gesprächspartner:innen als souverän und sicher wahrgenommen. Das heißt, die Stimme sollte in einem Raum und dem Anlass entsprechend weder zu leise, noch zu laut sein. Wenn jemand häufiger sehr leise spricht, wird er bzw. sie als eher schüchtern, zurückhaltend, introvertiert oder unsicher eingeschätzt. Wenn jemand im Gegensatz dazu, oftmals sehr laut spricht, wird diese Person als extravertiert oder ggf. als dominant oder sogar aggressiv wahrgenommen.
Dabei kommt es darauf an, dass die Lautstärke zum Kontext passt: Die durchschnittliche Sprechlautstärke liegt im Alltag bei etwa 60dB. Befinden Sie sich z.B. in einer Situation, in der Zurückhaltung und Ruhe erforderlich ist, dann sollten Sie auch leise und ruhig sprechen. Wenn Sie im Gegensatz dazu z.B. vor einer größeren Gruppe sprechen müssen und jede:r Sie problemlos verstehen soll, dann sollten Sie natürlich ohne Anstrengung lauter sprechen können.
Für Personen, die ständig relativ leise sprechen, kann es eine große Herausforderung sein, wenn sie die Lautstärke steigern müssen. Dabei können z.B. folgende Probleme auftreten:
Die Stimme wird automatisch höher, wenn man laut sprechen möchte.
Die Stimme wird schnell müde, angestrengt und heiser, sobald man laut spricht.
Die Stimme wird gepresst und überschlägt sich beim lauten Sprechen.
Doch wie schafft man es eigentlich anstrengungsfrei lauter zu sprechen? Hier gebe ich Ihnen zwei entscheidende Tipps, um mit Ihrer Stimme, einen Raum füllen zu können.
Tipp 1: Die Stimme muss durch die Atmung gestützt werden.
Unsere Stimmlippen im Kehlkopf werden durch den Ausatemstrom in Schwingung versetzt. Je größer diese Schwingungsamplitude, d.h. die Auslenkung, ist, umso lauter wird die Stimme und umso mehr Obertöne hat sie. Damit das gelingt, brauchen wir eine stabile und gute Atmung. Diese sollte aus dem Bauch kommen und durch das Zwerchfell gestützt sein. Denn dann kann der Kehlkopf entspannt bleiben und gleichzeitig durch den höheren Atemdruck eine laute Stimme erzeugen.
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Tipp 2: Die Artikulation muss weit und deutlich sein.
Dieser Stimmton breitet sich nun im Mund- und Nasenraum aus und wird durch die Bewegung von Kiefer, Zunge, Lippen und Gaumensegel zu Silben und Worten geformt. Je weiter unser Mund- und Rachenraum ist, umso weniger Obertöne werden rausgefiltert und umso resonanter klingt unsere Stimme. Damit das gelingt, müssen wir den Mund öffnen und Lippen und Zunge präzise für die Artikulation bewegen. Denn damit werden Töne in unserer Stimme verstärkt und unsere Stimme klingt tragfähig und kräftig.
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Sie können Ihre Sprechlautstärke trainieren.
Wenn Sie diese beiden Tipps befolgen und sowohl auf eine tiefe Atmung als auch eine deutliche Artikulation beim Sprechen achten, wird es Ihnen leichter fallen, lauter zu sprechen. Die Vertiefung der Atmung, der Aufbau von Atemstütze und die Vergrößerung der Artikulation sind durch einen bewussten Einsatz von Sprechtechniken trainierbar! Wichtig ist dabei, dass Sie sich auch mit Ihrer Lautstärke beim Sprechen wohlfühlen. Denn natürlich kann es sein, dass Sie ggf. leichter hörbar sind und mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Wenn das eine ungewohnte Situation für Sie darstellt, ist es auch wichtig sich mit der veränderten Wirkung beim Sprechen auseinanderzusetzen, damit Sie es genießen, Ihre Stimme lautstark und kräftig einzusetzen.
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Zusammenfassung: Wenn wir angemessen laut sprechen, wird das von unseren Gesprächspartner:innen als souverän und sicher wahrgenommen. Wenn wir im Gegensatz dazu sehr leise sprechen, werden wir als introvertiert, schüchtern und zurückhaltend eingeschätzt. Gleichzeitig kann es für die Stimme herausfordernd und anstrengend sein, die Lautstärke beim Sprechen zu steigern. Dies kann durch eine gute Atemstütze und eine deutliche Artikulation erreicht werden.
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