Was ist wichtiger: Stimme oder Körperausdruck?

Junger, afro-amerikanisch aussehender Mann mit verschränkten Armen und unsicherem Gesichtsausdruck. Er verspürt Unsicherheit in Bezug auf Stimme und Körperausdruck.

Foto: Shutterstock / Cast Of Thousands

Gehören Sie auch zu den Personen, die sich mit ihrer Stimme und ihrem Körperausdruck unsicher fühlen? Die eigene Stimme wird z.B. als zu hoch, zu quietschig, zu monoton oder zu leise empfunden. Auf der Ebene des Körperausdrucks wird z.B. die Körperhaltung als wenig präsent und der Blickkontakt als eher vermeidend wahrgenommen. Damit geht häufig die Angst einher, nicht souverän und selbstsicher zu wirken. Diese Befürchtung wird von Aussagen gestützt, dass der überwiegende Teil der eigenen Wirkung von Stimme und Körper abhängig seien und der Inhalt nur wenig Relevanz hätte.

Warum diese generalisierte Aussage falsch ist, erkläre ich in diesem Blogartikel: Warum die 7-38-55-Regel falsch ist!

Wenn jemand schwache Inhalte hat, kann diese Person durch Stimme und Körperausdruck zwar vielleicht kurzfristig beeindrucken, aber nicht langfristig überzeugen. Entwickeln Sie also gute Inhalte und unterstützen Sie diese durch Einen starken Ausdruck.

Häufig wird mir die Frage gestellt, was denn von beidem wichtiger wäre, um beim Gegenüber gut anzukommen: Stimme oder Körperausdruck?! Zu dieser Frage möchte ich Ihnen heute ein paar Antworten und Tipps für die persönliche Weiterentwicklung geben.

 

Auf das Zusammenspiel von Stimme und Körperausdruck kommt es an!

Natürlich haben wir alle Potenzial, die eigene Stimme und den Körperausdruck auszubauen. Niemand ist perfekt und es gibt auch kein objektives „Richtig“ oder „Ideal“. Die Wirkung unseres stimmlichen und körperlichen Ausdrucks entsteht beim Gegenüber und wir können diese Wirkung daher nicht komplett kontrollieren. Viele Wünschen sich jedoch eindeutige und klare Empfehlungen bzw. Regeln, um möglichst zu jedem Zeitpunkt bei allen Personen gut anzukommen. Ein Unterfangen, das nahezu unmöglich ist!

Wir können zwar lernen, unsere Stimme und den Körperausdruck durch Training besser zu steuern, doch sind wir keine Maschinen und so werden die beiden Ebenen immer auch davon beeinflusst,…

…wie wir gestimmt sind! Hier bekommen Sie mehr Hintergrundwissen, wie Stimme und Stimmung von einander abhängig sind: Wie Stimme und Stimme zusammenhängen!
…welche Gefühle wir gerade haben! Hier finden Sie einen Artikel über den Zusammenhang von Stimme und Gefühlen: Starke Stimme in schwachen Momenten
…ob wir Lampenfieber empfinden! Hier erhalten Sie Tipps, wie Sie mit Lampenfieber umgehen können: Stark mit Lampenfieber!

 

Entdecken Sie Ihr Potenzial!

Außerdem kommt es darauf an, die eigene Einzigartig zu entdecken und weiterzuentwickeln. Einige Personen können ihre Gedanken z.B. sehr gut durch Gesten unterstreichen, während andere ihre Botschaften mit einer kraftvollen Stimme hervorbringen. Es ist also möglich, einen individuell passenden Stil zu entwickeln. Dafür ist es wichtig, in den unterschiedlichen Entwicklungsbereichen, den persönlichen nächsten Schritt zu gehen und experimentierfreudig mit der eigenen Ausdrucksfähigkeit umzugehen.

Beim Gehen dieser nächsten Entwicklungsschritte ist das eigene Wohlbefinden ein entscheidender Faktor. Natürlich ist es gar nicht einfach, bei den vielen und lauten Anforderungen sowie den eindringlichen Empfehlungen, das eigene Gefühl wahrzunehmen - viel zu häufig machen wir uns vom Außen abhängig. Es ist zweifellos, dass uns Feedback immens weiterhilft! Wer sich jedoch von jedem Hinweis abhängig macht, läuft Gefahr, sich immer ungenügend zu finden.

Für dieses Wohlbefinden ist auch das Zusammenspiel bzw. der Einklang der verschiedenen Ebenen wesentlich. Das nennt man Kongruenz. Und diese Kongruenz besteht nicht nur zwischen Stimme und Körper, sondern auch mit dem Inhalt sowie unseren Emotionen und Intentionen. Eine kongruente Kommunikation verstärkt die Glaubwürdigkeit und den Ausdruck.

 

Tipps für ein harmonisches Ausdrucksverhalten

  1. Selbstreflexion: Kommen Sie zu einer Einschätzung, womit Sie sich in Bezug auf Ihre Stimme und Ihren Körperausdruck wohlfühlen. Identifizieren Sie Bereiche, in denen Sie sich verbessern möchten, und setzen Sie klare, erreichbare Ziele für den nächsten Schritt.

  2. Bewusstsein für Zielgruppen: Berücksichtigen Sie die Zielgruppen Ihrer Kommunikation. Überlegen Sie, worauf die Zielgruppe Wert legt und was für sie im Ausdruck besonders ansprechend ist. Passen Sie Ihren Fokus entsprechend an. Sie müssen jedoch auch nicht für jede:n gefällig sein!

  3. Übung macht den Meister: Nutzen Sie gezielte Übungen, um Ihre Körpersprache und Stimme zu stärken. Sprechen Sie z.B. vor dem Spiegel, experimentieren Sie mit verschiedenen Gesten und Tonlagen, um mehr Sicherheit zu gewinnen und verinnerlichen Sie positive Effekte!

  4. Feedback einholen: Bitten Sie Freunde, Kolleg:innen oder Mentor:innen um konstruktives Feedback. Externe Perspektiven können Ihnen helfen, blinde Flecken zu erkennen und gezielt an Ihrer Kommunikation zu arbeiten.

 

VOCCO hilft Ihnen, Ihre Stimme auszubauen!

Körpersprache und Stimme sind also untrennbar miteinander verbunden und sollten also nicht als Konkurrenten betrachtet werden. Stattdessen ist es entscheidend, eine harmonisches Zusammenwirken zwischen beiden Ebenen zu finden. Mit Körper-, Atem-, Stimm- und Artikulationsübungen können Sie die Variabilität Ihrer Stimme entwickeln. Jede:r kann die eigene Stimme weiterentwickeln. Dafür gibt es wirksame Übungen, die Ihnen Spaß machen werden und die etwas Zeit und Engagement brauchen, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Legen Sie heute damit los, um morgen schon einen Schritt weiter zu sein!

Zusammenfassung: Oftmals wird angenommen, dass die eigene Wirkung hauptsächlich von Stimme und Körperausdruck abhängig seien und der Inhalt weniger relevant ist. Viele fragen sich, was wichtiger ist, um beim Gegenüber gut anzukommen. Ein ausgewogenes Zusammenspiel von Stimme und Körpersprache ist entscheidend, wobei beides individuell entwickelt werden kann. Schwache Inhalte können trotz beeindruckender Stimme und Körpersprache langfristig nicht überzeugen. Die Kongruenz zwischen Stimme, Körpersprache, Inhalt, Emotionen und Intentionen verstärkt die Glaubwürdigkeit und den Ausdruck.

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