Ein kurzes Warm-Up für die Stimme

Ein wichtiges Gespräch, Telefonat oder ein wichtiger Vortrag steht bevor. Gerade jetzt sollte die Stimme ein verlässlicher Partner sein. Denn Nervosität kann auf den Stimmklang Einfluss nehmen. Viele befürchten deshalb, dass die Zuhörer/innen die veränderte Stimme bemerken.
 Es ist empirisch belegt, dass ganz Allgemein eine etwas tiefere Sprechstimmlage, ein leicht erhöhtes Sprechtempo, wenig Zögern und wenige Versprecher, sowie eine passende Intonation und Pausensetzung von den Zuhörer/innen positiv bewertet werden. Doch in wichtigen Sprechsituationen kann das ganz schön schwer fallen.

 
 

Was können wir tun, damit ein sicheres Sprechen gelingt?

Ein Warm-up für die Stimme und einige gedankliche Vorbereitungen helfen, gestärkt in die Situation zu gehen.

  1. Gedankenschritt Nr. 1: Meine Nervosität ist okay!

    
Es ist das letzte Quäntchen Adrenalin, dass dazu verhilft Höchstleistungen abzurufen. Denn Adrenalin verhilft dazu, in das passende Aktivierungsniveau zu kommen. Und die Akzeptanz der Nervosität ist der erste Schritt dazu.

  2. Gedankenschritt Nr. 2: Ich entspanne den Körper und die Stimme!

    Die Nervosität sollte natürlich nun nicht so stark werden, dass wir vor lauter Angst nicht mehr oder kaum handlungsfähig sind. Deshalb sind Körperübungen ideal: Sie regulieren die Muskelspannung, und führen zu einer optimalen Aktivierung. Dadurch können auch Atmung und Stimmgebung besser funktionieren.

  3. Gedankenschritt Nr. 3: Das ist mein Ziel!

    
Bei zu großer Nervosität verliert man häufig den Aufmerksamkeitsfokus. Das heißt, dass wir uns z.B. nur schwer konzentrieren können oder ausversehen etwas nicht bemerken. Deshalb ist es wichtig, sich selbst eine klare Botschaft mit auf den Weg zu geben: Ein kleiner positiver Satz, der einem das eigene Ziel vergegenwärtigt. Diese Intention fördert eine passende Stimmmodulation und Betonung sowie eine stärkere Präsenz.


Körper-, Atem- und Stimmübungen helfen Ihnen, um sich und Ihre Stimme zu stärken.

Hier finden Sie drei Übungen für ein etwa 5-minütiges Aufwärmprogramm, dass Sie vor Ihrer wichtigen Situation durchführen können. Ich empfehle jeweils eine Übung aus den Bereichen Atmung, Stimme und Sprechen. Führen Sie jede Übung etwa 2 Minuten durch.

  1. Atemübung: Verlängert Ausatmen

    Die verlängerte Ausatmung hilft den Atemrhythmus zu beruhigen und vertieft in den Bauch zu atmen. Dazu atmen Sie ganz langsam auf ein leicht hörbares F aus. Konzentrieren Sie sich darauf, dass der Atemstrom gleichmäßig fließt. Wenn die Luft zu Ende geht, lösen Sie die leichte Spannung, und lassen den neuen Einatem, so tief wie möglich in den Bauch einströmen.


  2. Stimmübung: Kausummen


    Das Kausummen hilft, eine entspannte, etwas tiefere Sprechstimmlage zu finden. Dazu machen Sie ausladende Kaubewegungen und lassen dabei einen genüsslichen und tiefen Summton erklingen. Summen und Kauen Sie entspannt und etwas gelangweilt. Dann werden Sie bemerken, wie die Stimme etwas tiefer wird.


  3. Sprechübung: Daumensprechen


    Das Daumensprechen hilft bei einer klaren und präzisen Artikulation. Dazu nehmen Sie den Knöchel des Daumens zwischen Ihre Schneidezähne. Sprechen Sie dann laut mit Daumen im Mund. Dafür eigenen sich z.B. Monatsnamen, Wochentage oder Zahlen. Sie können auch die ersten Sätze Ihrer Begrüßung einüben. Der Effekt des Daumens ist eine größere Kieferöffnung, nachdem Sie den Daumen aus dem Mund nehmen.


Sorgen Sie für eine tiefe Bauchatmung, um den Körper und die Stimme zu beruhigen. (Bild: Screenshot aus VOCCO)

Sorgen Sie für eine tiefe Bauchatmung, um den Körper und die Stimme zu beruhigen. (Bild: Screenshot aus VOCCO)

Sprechen Sie mit einer deutlichen Artikulation und einer entspannten Stimmlage. (Bild: Screenshot aus VOCCO)

Sprechen Sie mit einer deutlichen Artikulation und einer entspannten Stimmlage. (Bild: Screenshot aus VOCCO)

 

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Hier finden Sie Antworten auf folgende Fragen sowie hilfreiche Tipps und Tricks aus der Praxis für die Praxis:

  • Wie wirken wir bei Präsentationen durch den Einsatz von Sprache, Stimme und Körperausdruck?

  • Wie gehe ich mit Lampenfieber um und welche Tipps und Tricks gibt es, um souverän zu sprechen?

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Viele weitere Körper-, Atem- und Stimmübungen finden Sie in den VOCCO-Kursen.

Dort erhalten Sie Audios und Videos, die die Übungen leicht verständlich erklären. Sie werden durch die Anleitung bei der Hand genommen und können sofort mit Ihren Übungen starten. Die VOCCO-Kurse können Sie ab Ende Mai 2020 unter www.kurse.vocco-app.com finden. Abonnieren Sie den VOCCO-Infoletter und erhalten Sie erste konkrete Tipps zur Verbesserung Ihrer Stimme. Sobald die ersten Onlinekurse launchen, werden Sie durch den Infoletter darüber informiert. Nach und nach werden immer neue VOCCO-Kurse zu bestimmten Zielen und für bestimmte Zielgruppen herauskommen. Einer der ersten Onlinekurse wird zum Thema “Stimmliches Warm-Up” sein.

Ich freue mich, wenn wir in Kontakt bleiben und Sie sich ein unter www.vocco-app.com/infoletter eintragen.


Zusammenfassung: In wichtigen Sprechsituationen soll die Stimme ein verlässlicher Partner sein. Ein Warm-up hilft in das passende Aktivierungsniveau zu kommen. Dazu gehören einstimmende Gedanken und ein stimmliches Übungsprogramm. Bereits drei kleine Übungen lassen die Stimme wirkungsvoll erklingen.

Fotos: l i g h t p o e t/Shutterstock, Joshua Burkert, fizkes/Shutterstock