Souverän klingen durch Stimmsenkungen

 

Wenn die Stimme monoton und abwechslungslos klingt, dann kann die Aufmerksamkeit Ihrer Zuhörenden leicht abschweifen. Mit einer variablen Stimmmelodie und gezielten Betonungen zeigen Sie Ihre Lebendigkeit, Motivation und Begeisterungsfähigkeit — und das überträgt sich auf Ihrer Zuhörer*innen, so dass diese Ihnen konzentriert und gerne folgen!

In einem älteren Artikel (“Wie klingt meine Stimme interessant?”) habe ich Ihnen erklärt, wie Sie Ihre Stimme einsetzen können, um interessant und im wahrsten Sinne des Wortes „ansprechend“ zu klingen.

Setzen Sie dafür Ihre Stimmlage, Sprechmelodie & Betonungen, Klangfarben & Resonanz, Lautstärke, Sprechtempo und Pausen ein. Dabei sind sogenannte Stimmsenkungen am Ende von Sätzen bzw. Phrasen besonders wichtig.

 

Stimmsenkungen unterstreichen eine souveräne Wirkung.

Bei einer Stimmsenkung (oder auch fallende Kadenz genannt) fällt die Tonhöhe am Ende eines Satzes oder Gedankens nach unten, meist in Verbindung mit einer kleinen Pause. Das nach unten gehen der Melodie unterstreicht vor allem Aussagen. Denn im Gegensatz dazu ist die Stimmerhöhung die Intonation einer Frage. Deshalb kann der bzw. Die Sprecher*in unbeabsichtigt eine fragende oder unsichere Wirkung erzielen.

Deshalb sollten Sie vor allem auf Stimmsenkungen achten, wenn Sie Ihre Zuhörer*innen informieren wollen und wenn Sie souverän und sicher wirken möchten. Einige Untersuchungen zeigen auch, dass eine Abnahme der Stimmsenkungen mit starkem Informationsverlust einhergeht. Somit sind Stimmsenkungen eines der wichtigsten Merkmal verständlichen Sprechens.

Bild: Hier sehen Sie zweimal den gleichen Satz, aber mit unterschiedlichen Intonationen gesprochen. Beim ersten Mal geht die Melodie nach oben. Beim zweiten Mal wird die Stimmsenkung eingesetzt. Das Bild wurde mit der Software VoceVista erstellt. Me…

Bild: Hier sehen Sie zweimal den gleichen Satz, aber mit unterschiedlichen Intonationen gesprochen. Beim ersten Mal geht die Melodie nach oben. Beim zweiten Mal wird die Stimmsenkung eingesetzt. Das Bild wurde mit der Software VoceVista erstellt. Mehr Informationen zur Software finden Sie hier.

 

Aber wie kann man Stimmsenkungen nun üben?

Wie bereits beschrieben, geht bei einer Stimmsenkung die Stimmmelodie am Ende eines Satzes oder Gedankens nach unten. Deshalb sollte man zunächst ein Gefühl für Tonhöhen und Tonhöhenverläufe bekommen. 

Schritt 1:

Summen Sie zunächst einen Ton in einer für Sie angenehmen Stimmlage. Suchen Sie sich dann einen zweiten etwas tieferen Ton. Gleiten Sie dann in einem Melodiebogen vom höheren zum tieferen Ton. Versuchen Sie dies auch von unterschiedlichen Ausgangstönen. 

Schritt 2:

Wenn Sie ein Gefühl dafür entwickelt haben, wie es ist die Stimme abgleiten zu lassen, übertragen Sie dieses Muster zunächst auf zweisilbige Wörter, bei denen die Betonung auf der ersten Silbe liegt: „gehen“, „damals“, „fragen“ u.s.w. Die betonte erste Silbe startet auf dem hohen Ton. Zur unbetonten Silbe fällt der Melodiebogen ab.

Schritt 3:

Wenn Sie auch dafür ein Gefühl entwickelt haben, können Sie den abfallenden Melodiebogen an kleinen Sätzen üben: „Lasst uns gehen.“, „Heute wie damals.“, „Ich möchte Dich etwas fragen.“ Am Ende des Satzes geht die Stimme nach unten und markiert damit den Abschluss des Satzes. 

 

Begeistern Sie durch eine klangvolle und abwechslungsreiche Stimme!

Mit Körper-, Atem-, Stimm- und Artikulationsübungen können Sie den Klang Ihrer Stimme entwickeln. Dadurch können Sie abwechslungsreich sprechen und Ihre Zuhörer*innen begeistern. Die VOCCO-Onlinekurse unterstützen Sie dabei.

 

Zusammenfassung: Abwechslungsreiches und betontes Sprechen wird vom Zuhörer als engagiert und kompetent wahrgenommen. Dabei sind Stimmsenkungen besonders wichtig. Sie sind wichtig zur Informationssicherung und gelten als eines der wichtigsten Merkmale sicheren Sprechens. Dabei fällt der Melodiebogen zum Ende eines Satzes ab.

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